Leo packt an (Leo und der Sturmvogel, Teil 2)

Fortsetzung von Leo an der Nordsee

Am nächsten Tag will Leo nicht an den Strand. Er will nicht nochmal ein Tier sehen, das sich quält. Am liebsten würde er schon vor dem Frühstück im Dünenweg 20 vorbeigehen.

Opa meint, man solle den Tierarzt nicht bei der Arbeit stören.

Um Leo abzulenken, machen sie eine Radtour ins nächste Dorf. Da ist ein großer Abenteuerspielplatz. Und Ben darf auch mit.

Aber so richtig Spaß kommt nicht auf. Immer wieder müssen sie an ihren Vogel denken.

„Ob er wohl noch lebt? Ob er Schmerzen hat?“ Viele Fragen beschäftigen die Jungen.

Endlich ist die Zeit da, zum Tierarzt zu gehen. Sie sind nicht die ersten. Im Garten haben sich schon ein paar Leiute eingefunden.

Pünktlich um 18:00 Uhr kommt der Tierarzt heraus.

„Ich glaube, ihr habt den Vogel gerettet. Weil ihr schnell Hilfe geholt habt. Ich habe das Tier gestern gleich geröntgt und gesehen, dass sein Magen voll mit Plastikmüll war. Deshalb musste ich ihn sofort operieren. Und all die scharfkantigen Plastikreste entfernen. Es geht ihm schon viel besser, aber er muss sich noch ein wenig erholen, bis ich ihn wieder freilassen kann.“

Leo und Ben strahlen um die Wette. Ihr Vogel – sie haben ihn Sturmie genannt – musste nicht sterben. So ein Glück.

Bei der Wattwanderung am folgenden Tag erzählt Leo dem Wattführer von dem Eissturmvogel.

„Das mit dem Plastikmüll ist ein echtes Problem“, sagt Jan, der Wattführer. „Viele Tiere müssen sterben. Jedes Jahr werden 20.000 Tonnen Müll in die Nordsee geworfen“.

Darunter kann sich Leo nichts vorstellen. Er ahnt aber, dass das viel ist.

„Wenn man diesen Müll sammeln würde, könnte man einen Berg aufschütten, der höher ist als der höchste Berg der Welt“, erklärt Jan.

Zum Glück finden sie bei der Wattwanderung keine weiteren toten Tiere – nur Wattwürmer. Die fressen Sand und produzieren viele Spaghettihaufen. Und Herzmuscheln, Krabben und Wattschnecken gibt es in rauen Mengen.

Vor dem Schlafengehen liest Opa noch ein Buch vor. Aber Leo ist gar nicht bei der Sache. Er denkt an Sturmie. „Ob er wohl schon wieder fressen kann? Hoffentlich frisst er nie wieder Plastik“, sagt Leo.

Und dann überlegt er sich:

„Opa, wenn wir all den Plastikmüll am Strand einsammeln, kann Stürmie sich nicht mehr so leicht verletzen.“

„Das ist eine super Idee, Leo. Ben will sicher auch mithelfen. Und wenn ganz, ganz viele Menschen mit uns sammeln, können wir viele Tiere retten. Morgen früh fangen wir an“, schlägt Opa vor.

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2022/25

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