Leo ist weg

Oh Schreck, Leo ist weg

Leo ist bei Opa und Oma zu Besuch.

Er ist gerne bei Ihnen. Auf der Straße ist immer etwas los.

Es gibt viele Kinder dort und nur wenige Autos.

Die Erwachsenen sagen immer „Unsere Spielstraße ist ein Paradies“.

Einige größere Mädchen spielen Basketball. Leo will Fahrrad fahren.

Seine Freundin Sara hat ein junges Kaninchen bekommen. Sie hat es erst seit 3 Tagen.

Stolz zieht sie es auf einem Bollerwagen hinter sich her. Damit es nicht abhaut, ist es in einem Katzenkorb.

Die Mädchen kommen angelaufen. Sie bewundern das kleine süße Tier.

Sara hat ihm dem Namen Schneeweiß gegeben. Es ist so weiß wie der Schnee.

Auch Leo ist begeistert. In seiner Stadt gibt es viele Hunde, aber er kennt kein Kind mit einem Kaninchen.

„Wo hast du das Kaninchen gekauft“, will Leo wissen?

„Der Mann mit dem großen Garten hat es mir geschenkt“, sagt Sara.

„Ob der wohl noch mehr Kaninchen hat“, fragt Leo.

„Wir können ja mal fragen“, schlägt Sara vor.

Und schon machen sich die beiden auf den Weg.

Leo weiß genau, dass er nur bis zu dem gelben Haus gehen darf. Das hat er Oma und Opa versprochen.

Aber das hat er jetzt vergessen. Er denkt nur an die Kaninchen.

Als Opa kurze Zeit später auf die Straße kommt, ist Leo weg.

Opa fragt die Mädchen. Die haben aber nicht genau gesehen, wohin Sara und Leo gegangen sind. Sie wissen nur, dass sie die Straße hinuntergelaufen sind.

Opa ist ganz unruhig. Er läuft die Straße runter und ruft und ruft.

Alle, die er trifft, fragt er, ob sie einen Jungen mit einem Fahrrad und ein Mädchen mit einem Kaninchen und einem Bollerwagen gesehen haben.

Plötzlich sieht Opa einen Bollerwagen und ein Fahrrad in einer Garageneinfahrt.

Er klingelt, und eine Frau macht auf. Opa fragt nach Leo und Sara.

„Ja, Sara ist mit einem kleinen Freund bei uns im Garten. Sie will ihm die Mutter von Schneeweiß zeigen. Mein Mann ist gerade im Kaninchenstall mit ihnen“.

Opa ist froh, Leo und Sara bei den Kaninchen zu finden. „Sara kommt oft hier vorbei. Sie wollte wissen, ob ich noch mehr Kaninchen zu verschenken habe. Aber im Moment leider nicht“, sagt der Mann.

Auf dem Rückweg spricht Opa sehr streng mit Leo.

„Du weißt genau, dass du nicht in fremde Häuser gehen darfst. Nicht alle Menschen sind nett zu dir. Verspricht mir, nie wieder zu Leuten zu gehen, die du nicht kennst. Du hast mir einen Riesenschrecken eingejagt.“

Später steigt Opa auf den Dachboden. Er kommt mit einem Buch zurück.

„Das haben Oma und ich oft deinem Papa und deinen Tanten vorgelesen. Es heißt >Geh nie mit einem Fremden mit<.“

Und dann liest Opa das Buch für Sara und Leo vor.

In der Geschichte lockt ein Mann ein Mädchen in sein Haus. Er will ihm seine kleinen Häschen zeigen. Aber in Wirklichkeit hat er gar keine Hasen. Und er ist ganz böse zu dem Mädchen, schlägt es….

„Deshalb ist es auch so wichtig, nie zu Leuten zu gehen, die du nicht kennst, Leo.  Du hast Glück gehabt. Sara kannte den Mann. Aber in Zukunft sag uns immer, wohin du gehst. Wir waren in großer Sorge. Und verspricht mir, dass du nie wieder zu einem Fremden gehst.“

Leo merkt, dass Opa noch ganz aufgeregt ist. „Opa, ich schwöre, ich gehe nie mehr mit einem Fremden mit.“

 

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2022/24

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