Im Juli besucht Leo wieder Babi (Oma) und Dedi (Opa) in Slowenien. Dieses Mal kommt er nicht mit dem Flugzeug. „Mit dem Auto sind wir ‚flexibler‘ “, sagt Papa. In Österreich machen sie noch eine Übernachtung. Auf einem Bauernhof mit vielen Kühen und Pferden. Es sind dort auch noch drei Kinder in Leos Alter. Am Abend haben sie viel Spaß miteinander. Es fällt den Eltern schwer, ihre Kinder endlich ins Bett zu bringen.
Am Morgen gibt es noch ein leckeres Frühstück mit ganz frischer Milch für den Kakao. Dann geht es auch schon weiter. Leo kommt die Reise gar nicht so lang vor. Er ist zwischendurch eingeschlafen und wacht erst auf, als Papa fest auf die Hupe drückt.
Da kommen die Großeltern schon raus gestürmt. Leo ist sooo glücklich, sie endlich wiederzusehen.
Bei Babi und Dedi gibt es immer viel zu tun. Besonders im Sommer.
Sie haben einen riesigen Garten. Darin gibt es die leckersten Früchte und viele Gemüsesorten.
Vor dem Abendessen darf Leo gleich mithelfen. Es ist ziemlich warm.
„Seit Tagen hat es nicht mehr geregnet“, sagt Dedi. „Heute müssen wir unbedingt gießen. Da brauch ich dich.“
Er drückt Leo eine Gießkanne in die Hand. Die kann er in der Garage füllen. Dedi nimmt den großen Gartenschlauch. Den hätte Leo viel lieber. Aber den gibt Dedi nicht aus der Hand.
Schließlich ist Leo auch mit der Gießkanne zufrieden. Dedi zeigt ihm genau, was er gießen soll.
Leo läuft wie der Blitz hin und her. Das Wasser schwappt aus der Gießkanne. Am Ende ist Leo pitschenass. Nasser als der Garten.
„Dedi, wenn ich groß bin, will ich auch einen Garten wie du“, sagt Leo.
„Du musst nicht warten, bis du groß bist“, sagt Dedi. „Das Stück, das du so schön gegossen hast, ist ab jetzt dein Garten.“
„Aber was wächst denn da?“, will Leo wissen.
„Salat und Bohnen“, erklärt sein Dedi.
„Mag ich aber nicht.“
„Was magst du denn besonders gern?“
„Möhren und Kartoffeln.“
„Dann pflanzen wir im nächsten Jahr Möhren und Kartoffeln in deinem Garten. Ich zeige dir, wie du Möhren aussäst. Das machst du am besten im Mai. Im Herbst sind sie dann richtig groß.
„Wo sind denn deine Möhren?“, will Leo wissen.
Dedi führt Leo zu den Möhren.
Leo ist enttäuscht. „Unsere Möhren sind aber rot. Du hast aber komische Möhren.“
Opa Dedi muss lachen. „Was du hier siehst, ist ja auch nur das Möhrengrün. Die echten Möhren stecken in der Erde.“
Und dann zieht er etwas aus der Erde.
„Eine Möhre, eine echte Möhre !!“, freut sich Leo.
Dedi geht in die Garage und wäscht sie gründlich.
„Die erste Möhre ist für dich. Sie ist zwar noch ganz klein, aber bestimmt schon süß. Die anderen Möhren müssen noch wachsen. Die ernten wir später.“
Leo beißt in die Möhre. „Mmmm.“ Sie ist zuckersüß. In Windeseile hat er sie verputzt.
Beim Abendessen erzählt Leo stolz von seinem Garten. Mama und Papa freuen sich, dass er so viel Spaß daran hat.
Als sein Teller leer ist, hält ihn nichts mehr im Haus. „Ich muss nochmal in meinen Garten. Ich muss bestimmt noch gießen“, ruft er. Und schon ist er draußen.
„So langsam kann Leo aber reinkommen. Es wird schon dunkel“, sagt Mama. „Der Tag war anstrengend für ihn.“
Oma Babi geht in den Garten. Sie traut ihren Augen nicht.
Leo ist dabei, die kleinen Möhren aus der Erde zu ziehen. Er legt sie in einer Reihe neben das Beet.
„Leo, Was machst du da? Die müssen doch noch wachsen.“ ruft Babi
„Ist doch später. Dedi hat eben gesagt, die Möhren ernten wir später.“
Zurück zu den Leo-Geschichten
2022/24